In dieser Zeit (1490 - 94) beschäftigte er sich auch mit der machtvoll aufstrebenden Renaissance. Im Mai 1494 kehrt der Künstler nach Nürnberg zurück. Sein Vater und Hanns Frey, ein Nürnberger Kaufmann, hatten die Verheiratung ihrer Kinder beschlossen. Am 7. Juli 1494 heiratet Dürer Agnes Frey. Kurz darauf geht er schon wieder auf Reisen, er wandert nach Italien. In dieser Zeit herrscht in Nürnberg die Pest. In einem Jahr wird die Bevölkerung der Stadt von 25000 auf 17000 dezimiert. Dürer zieht auf der alten Handelsstraße über Augsburg, Innsbruck und den Brenner nach Süden. Auf dieser Reise entstehen die ersten überlieferten Landschaftsbilder der deutschen Kunstgeschichte.
Im Oktober 1494 kommt Albrecht Dürer in Venedig an und wohnt im "Fondaco dei Tedeschi", wo er neben Bekannten aus Nürnberg, Handelsherren, auch Künstler und Handwerker aus Deutschlund trifft. Venedig ist zu dieser Zeit unumstrittener Mittelpunkt des Welthandels. Dürer studiert intensiv die Errungenschaften der italienischen Künstler. Wieder in Nürnberg gründet er dort eine eigene Werkstatt. Er veröffentlicht die Holzschnittfolge der Apokolypse, ein wesentliches Werk seiner Frühzeit. Das wohl wichtigste Werk unter den Gemälden ist das Selbstbildnis von 1500. Dürer malt auch zahlreiche Portraits und einige Altarbilder. Berühmt wird er mit seinen Holzschnitten mit dem AD-Monogramm. Dürers Frau verkauft die Holzschnitte auf den Märkten.
1505 reist Dürer ein zweites Mal noch Italien. Wieder herrscht in Nürnberg die Pest. Inzwischen ist der Maler auch in Italien ein berühmter Mann. Für die deutsche Kirche in Venedig malt er das berühmte "Rosenkranzfest".
Im Februar 1506 kehrt der Künstler noch Nürnberg zurück, er hat viele Aufträge für Gemälde, aber sie werden schlecht bezahlt. Mehr Geld verdient der Künstler mit seinen Kupferstichen und Holzschnitten. 1509 kauft Dürer ein großes Haus am Tiergärtner Tor unterhalb der Burg, das heute noch als Dürerhaus berühmt ist. Im gleichen Jahr wird er auch zum Ratsherrn in Nürnberg ernannt. Im Auftrag des Kaisers Maximilian entwirft er den "Triumphwagen", der den Herrscher verherrlicht. Die drei berühmten Kupferstiche "Ritter, Tod und Teufel", "Melancholie" und "Hieronymus im Gehäus" entstehen 1513/14.
Im Jahr 1517 schlägt Luther seineThesen an der Schloßkirche zu Wittenberg an. Die Reformation beginnt. 1519 stirbt Kaiser Maximilian. Er hatte Dürer eine Leibrente verbrieft. Um von dessen Nachfolger, Karl V., die Bestätigung der Rente zu erhalten, fährt Dürer mit seiner Frau in die Niederlande. Sein "Tagebuch der niederländischen Reise" ist eines der großartigsten Dokumente über den Künstler und seine Zeit.
Von einer schweren Krankheit gezeichnet, möglicherweise der Malaria, kehrt Dürer Anfang der 20er Jahre nach Nürnberg zurück.1526 malt er die "Apostel", sein reifstes Werk. Zugleich verfaßt er mehrere wissenschaftliche Bücher, in denen er seine künstlerischen Erkenntnisse, über Proportionen und Studien zur Befestigungslehre der Nachwelt überliefert. 1527 ist Albrecht Dürer sehr krank und bis zum Skelett abgemagert. Er stirbt am 6. April 1528.
Albrecht Dürer hinterließ seiner Frau ein ausreichendes Vermögen, der Menschheit aber ein Werk, das unbestrittener Höhepunkt der deutschen Kunst ist. Wir kennen heute etwa 900 Handzeichnungen des Künstlers, 70 Gemälde, 100 Kupferstiche und über 350 Holzschnitte.
|