Dürer-Philatelisten e.V.

 

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  last update: 18.01.2004

         Albrecht Dürer - kurzer Lebenslauf

Die Vorfahren Dürers kamen aus Ungarn aus dem Dorf Aitos (d.h. Türe) und führten in ihrem Wappen eine geöffnete Tür. Albrecht Dürers Vater, der ebenfalls Albrecht hieß, war Goldschmiedemeister in Nürnberg. Albrecht Dürers   Mutter Barbara stammte aus einer Kaufmannsfamilie und hatte 18 Kinder, Albrecht war das dritte. Dürers Portaitzeichnung von ihr gehört zu den großen Werken der abendländischen Kunst.

Albrecht Dürer wurde am 21. Mai 1471 in Nürnberg nahe dem Hauptmarkt in der Winklergasse 20 geboren. Dieses Haus wurde im 2. Weltkrieg zerstört.  Der junge Dürer besuchte die Lateinschule und ging anschließend bei seinem Vater als Goldschmied in die Lehre. Seine Zeichenbegabung veranlaßte den Vater offensichtlich, ihn 1486 in die Lehre von Michael Wohlgemut zu geben, der damals der berühmteste Nürnberger Maler war. Dort lernte Dürer neben dem  Zeichnen auch den Holzschnitt und die Malerei.

1490 begab er sich auf Wanderschaft, um den berühmten Martin Schongauer in Colmar zu besuchen und bei ihm die Technik des Kupferstichs zu lernen. Als er aber nach einem Jahr in Colmar ankam, war Schongauer gestorben, seine Brüder führten die Werkstatt weiter. Sie nahmen den jungen Nürnberger Künstler bei sich auf. Später zieht Dürer nach Basel weiter, dem Zentrum des aufstrebenden Druckergewerbes. Dürer arbeitet hier als Holzschneider und zeichnet Entwürfe, die von anderen in Holz geschnitten werden.

In dieser Zeit (1490 - 94) beschäftigte er sich auch mit der machtvoll aufstrebenden Renaissance. Im Mai 1494 kehrt der Künstler nach Nürnberg zurück. Sein Vater und Hanns Frey, ein Nürnberger Kaufmann, hatten die Verheiratung ihrer Kinder beschlossen. Am 7. Juli 1494 heiratet Dürer Agnes Frey. Kurz darauf geht er schon wieder auf Reisen, er wandert nach Italien. In dieser Zeit herrscht in Nürnberg die Pest. In einem Jahr wird die Bevölkerung der Stadt von 25000 auf 17000 dezimiert. Dürer zieht auf der alten Handelsstraße über Augsburg, Innsbruck und den Brenner nach Süden. Auf dieser Reise entstehen die ersten überlieferten Landschaftsbilder der deutschen Kunstgeschichte.

Im Oktober 1494 kommt Albrecht Dürer in Venedig an und wohnt im "Fondaco dei Tedeschi", wo er neben Bekannten aus Nürnberg, Handelsherren, auch Künstler und Handwerker aus Deutschlund trifft. Venedig ist zu dieser Zeit unumstrittener Mittelpunkt des Welthandels. Dürer studiert intensiv die Errungenschaften der italienischen Künstler. Wieder in Nürnberg gründet er dort eine eigene Werkstatt. Er veröffentlicht die Holzschnittfolge der Apokolypse, ein wesentliches Werk seiner Frühzeit. Das wohl wichtigste Werk unter den Gemälden ist das Selbstbildnis von 1500. Dürer malt auch zahlreiche Portraits und einige Altarbilder. Berühmt wird er mit seinen Holzschnitten mit dem AD-Monogramm. Dürers Frau verkauft die Holzschnitte auf den Märkten.

1505 reist Dürer ein zweites Mal noch Italien. Wieder herrscht in Nürnberg die Pest. Inzwischen ist der Maler auch in Italien ein berühmter Mann. Für die deutsche Kirche in Venedig malt er das berühmte "Rosenkranzfest". 

Im Februar 1506 kehrt der Künstler noch Nürnberg zurück, er hat viele Aufträge für Gemälde, aber sie werden schlecht bezahlt. Mehr Geld verdient der Künstler mit seinen Kupferstichen und Holzschnitten. 1509 kauft Dürer ein großes Haus am Tiergärtner Tor unterhalb der Burg, das heute noch als Dürerhaus berühmt ist. Im gleichen Jahr wird er auch zum Ratsherrn in Nürnberg ernannt.  Im Auftrag des Kaisers Maximilian entwirft er den "Triumphwagen", der den Herrscher verherrlicht. Die drei berühmten Kupferstiche "Ritter, Tod und Teufel", "Melancholie" und "Hieronymus im Gehäus" entstehen 1513/14. 

Im Jahr 1517 schlägt Luther seineThesen an der Schloßkirche zu Wittenberg an.  Die Reformation beginnt. 1519 stirbt Kaiser Maximilian. Er hatte Dürer eine Leibrente verbrieft. Um von dessen Nachfolger, Karl V., die   Bestätigung der Rente zu erhalten, fährt Dürer mit seiner Frau in die Niederlande. Sein "Tagebuch der niederländischen Reise" ist eines der großartigsten  Dokumente über den Künstler und seine Zeit. 

Von einer schweren Krankheit gezeichnet, möglicherweise der Malaria, kehrt Dürer Anfang der 20er Jahre nach Nürnberg zurück.1526 malt er die "Apostel", sein reifstes Werk. Zugleich verfaßt er mehrere wissenschaftliche Bücher, in denen er seine künstlerischen Erkenntnisse, über Proportionen und Studien zur Befestigungslehre der Nachwelt überliefert. 1527 ist Albrecht Dürer sehr krank und bis zum Skelett abgemagert. Er stirbt am 6. April 1528.

Albrecht Dürer hinterließ seiner Frau ein ausreichendes Vermögen, der Menschheit aber ein Werk, das unbestrittener Höhepunkt der deutschen Kunst ist. Wir kennen heute etwa 900 Handzeichnungen des Künstlers, 70 Gemälde, 100 Kupferstiche und über 350 Holzschnitte.