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Das Teilmotiv der Marke mit dem Kurfürsten geht eindeutig auf einen Holzschnitt von Hugo Bürkner, geboren am 24.08.1818 in Dessau und gestorben am 17.01.1897 in Dresden, zurück. Dieser Herr, Lehrer für Holzschneidekunst mit einer Professur an der Königlich Sächsischen Kunstakademie in Dresden, fertigte eine Reihe von Holzschnitten, die in verschiedenen Büchern zur Illustration dienten. Die Vorlage zur Marke ist dem mit „Dreihundert Bildnisse und Lebensabrisse berühmter deutscher Männer“ betitelten Buch von Ludwig Bechstein (Herausgeber), Vorwort und Neubearbeitung von Karl Th. Gaedertz, 5. Auflage, Wiegand-Verlag Leipzig 1890, oder einer anderen Auflage dieses Werkes entnommen. Eine Seite enthält besagten Holzschnitt „Friedrich der Weise“ und eine Notiz im Buch verrät: „Die Portraits geschnitten und gezeichnet von Hugo Bürkner.“ Bei diesem Schnitt stimmt nicht nur die Blickrichtung des Kurfürsten, sondern auch Kleidung und Bart vollständig mit dem Markenmotiv überein. Dies trifft leider für den Kupferstich von Dürer nicht zu. So weit so schlecht. Jedoch: Nach welcher Vorlage ist der Holzschnitt von Bürkner wohl entstanden? Vermutung: Herr Bürkner, der Friedrich den Weisen wegen der ca. 300 Jahre “Altersunterschied” natürlich nicht persönlich zu Gesicht bekam, hat den Kupferstich Dürers von 1524 als Vorlage genommen und den Holzdruckstock danach geschnitten. Als dieser gedruckt wurde, war die Darstellung natürlich seitenverkehrt zu der von Dürer.
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